Das Kamptal und das Gastronomie-Branchenmedium KALK&KEGEL luden am 1. September rund 20 Weingüter und 40 Sommeliers zu einem Bootcamp ein, das sich dem Thema Ortsweine widmete. Gemeinsam ging man im Rahmen von Verkostungen in den Engabrunner und Mittelberger Weinbergen, einer Riedenwanderung und einer Masterclass (mit Ortsweinen aus 2019 und älter) im Schloss Haindorf der Frage nach, welches Potential in Ortsweinen steckt und warum diese für den Gast von Bedeutung sind. Kulinarisch begleitet wurde der Tag von Uwe Hausleitner (kühstein.HAUS, Langenlois) und Sternekoch Roland Huber (Esslokal, Hadersdorf).

Die Ortsweine im Kamptal

Im Kamptal sind die Ortsweinbezeichnungen in den gesetzlichen Regelungen für Herkunftsweine klar definiert. Die Unterscheidung erfolgt nach Boden- und Klimaeinheiten und korreliert nicht zwingend mit den politischen Grenzen. Zulässige Ortsweinbezeichnungen sind Engabrunn, Gobelsburg, Grafenegg, Hadersdorf, Kammern, Langenlois, Lengenfeld, Mittelberg, Schiltern, Schönberg, Strass und Zöbing.

Kamptaler Ortsweine haben laut DAC-Verordnung eine mittelkräftige Stilistik und ortsübliche Reife, aber keine Botrytisdominanz und keinen wahrnehmbaren Holzton. Sie sind ausgewogen, in der Dichte der Typizität des angegebenen Jahrgangs entsprechend und werden ab den frühen Sommermonaten angeboten.

Wenngleich das Kamptal bei der Profilierung der Ortsweine noch am Anfang steht, ist die Bedeutung für die Region, aber auch für den Gast nicht von der Hand zu weisen. Ortsweine bilden ein breites Geschmacksprofil ab und sind dadurch als Speisenbegleiter vielfältig einsetzbar. Preis/Leistung ist unschlagbar, vor allem wenn man bedenkt, dass die Trauben für Ortsweine oft aus Kamptaler Top-Rieden wie Heiligenstein, Gaisberg, Käferberg, Spiegel und Lamm stammen.

(c) Fotos: Phil Lihotzky und Michi Kink