Die Herkunft zählt
Der Weinbau im Kamptal ist seit Anbeginn geprägt von der Weißweinproduktion. Der typische Stil der Kamptaler Weine hat sich über Jahrhunderte im sanft ansteigenden Tal durch Erfahrung und harte Arbeit von Generationen entwickelt. Formell niedergeschrieben wurden die gebietstypischen Weinstile erstmals in der Kamptal DAC-Verordnung 2008. In einer Novelle wurde diese Niederschrift 2024 noch einmal präzisiert.
Gebiet, Ort und Riede
Ganz im Stile des international gelernten Appellationssystems setzt man beim Kamptal DAC auf ein dreistufiges Herkunftssystem, eingeteilt in Gebiet, Ort und Riede. Diese Kategorisierung gibt Weinliebhabern nicht nur einen Hinweis auf die Herkunft der Trauben, sondern auch auf ihren Grundcharakter. Feine Geschmacksunterschiede ergeben sich auch noch durch die persönliche Handschrift der Produzenten. Ein duftiger, fruchtbetonter, pikanter Gebietswein ist für den täglichen Genuss bestens geeignet. Die Ortsweine spiegeln die unterschiedlichen Charaktere der 12 definierten Ortswein-Appellationen wider und spielen ihre Stärke in der Kombination zur klassisch österreichischen Küche aus. Die ausdrucksstarken Riedenweine sind die besonderen Weine der Kamptaler Winzer, die durch einzigartige Bodenzusammensetzungen und Mikroklima ihrer Herkunftsried geprägt werden. Sie zeichnen sich überdies durch beeindruckendes Lagerpotenzial aus und bereiten mit zunehmender Reife durch sich immer mehr auffächernde Vielschichtigkeit Vergnügen und Genuss für viele Jahre.
Ortsweine
Diese bilden den jeweiligen geographischen und klimatischen Charakter einer der definierten Ortsweingebiete des Kamptals ab. Sie entsprechen der Kategorie der gehobenen Alltagsweine sowie einem mittelkräftigen Typus und weisen ein zartes oder würziges Bouquet auf. Sie sind gute Speisenbegleiter speziell für die klassisch österreichische Küche und werden ab den frühen Sommermonaten angeboten.
Folgende 12 ortsübergeifenden Weinbaugemeinden dürfen unter der Herkunft Kamptal DAC genannt werden:
Engabrunn – Grafenegg – Strass – Hadersdorf – Kammern – Langenlois – Gobelsburg – Zöbing – Mittelberg – Schiltern – Schönberg – Lengenfeld
Typische Kamptal-Weine
Neben den bisherigen KAMPTAL DAC-Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling dürfen ab dem Jahrgang 2025 auch die Burgunder-Rebsorten Chardonnay, Weißburgunder und Grauburgunder für die Erzeugung der typischen KAMPTAL-Weine verwendet werden.
Das Regionale Weinkomitee Kamptal (RWK) bricht hier bewusst mit dem Dogma, dass ein gutes Appellations-System (DAC) am besten nur eine oder zwei Rebsorten verwendet. Gerade in Hinblick auf unsere Zukunft (Klimawandel) ist es wichtig, bei den Rebsorten offen zu sein, um Anpassungen an die Zukunft vornehmen zu können. Wichtig ist dem RWK aber, dass es bei einer Rebsorten-Erweiterung nicht zu einem Rückfall in die Rebsorten-Vermarktung kommt. Daher ist die Verwendung der neuen Rebsorten nur auf das Hauptetikett (Rückenetikett) begrenzt.
Der Nachhaltigkeit verpflichtet
Die wichtigste Neuerung: Ab dem Jahrgang 2025 müssen alle Weine, die als „Kamptal“ etikettiert werden, entweder biologisch oder nachhaltig zertifiziert sein. Damit geht das Kamptal ganz klar einen Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit, sowohl was die Bewirtschaftung der Weinberge als auch was die internationale Vermarktung betrifft.